Ermordete Liebe
Geblieben bis er unterging
Erwartete er das große Glück
Bis sie Unheil über ihn hing
Mit Unglück ist er nun beschmückt
Und er hat längst aufgegeben
Unter ihm entsteht ein Loch
Fühlt unter sich die Erde beben
Er steht, fragt sich wie lange noch
Seine Augen schweifen über
Was er bis jetzt erreicht hat
Sein Lebenswerk ist eh hinüber
Drum schaufelt er sich grad sein Grab
Niemand vermag ihn nun zu retten
Er gräbt und gräbt, die Hände schmerzen
Reist durch viele Richtungsstätten
Nur eins ist ihm geblieben, der Kern in seinem Herzen
Und dort schreit und flüstert es
Des Lebens Ende soll nicht weilen
Der Tod sei etwas Abartiges
In Sekunden, nein Bruchteilen
Rammt er sich den Keil ins Herz
Und spürt den bitterlichsten Schmerz
Nur weil er sie innigst liebte
Er war nur der Ungeliebte
Doch sah sie später leidvoll ein
Er wär’ der einzige gewesen
Sie blieb ihr Leben nur allein
Und wurde ein untröstbar’ Wesen
Selbst die Seide ihrer Verehrer
Konnte ihr die Sicht nicht geben
Ihr Herzlein wurde nur noch schwerer
Nach einem Jahr nahm sie sich das Leben…
Das Ausmaß
Ein kleiner Schmerz kann lange währen
Sich unter Umständen vermehren
Kann schlimme Zeiten dir bescheren
Dich vom Glück zum Leid bekehren
Kann dir Nacht und Tag vereinen
Dir den dringenden Schlaf verneinen
Dir Sachte die Vernunft dann rauben
Deinen Verstand leere schrauben
Dir die noch so heilen Beine
Plötzlich unerwartet brechen
Und nimmt dir jene Edelsteine
Wird dich ungefragt abschwächen
Und du fragst dich dann wohin
Fragst dich, wo war der Beginn
Wirst gefüllt mit Adrenalin
Fragst, ist alles Glück dahin
Irrst irrsinnig im Irrsinn
Fragst, wo steckt der Sinn darin
Bis eine sanfte Hand
Bis sie nah ist unerkannt
Sich dir auf die Schulter legt
Und leise nur die Finger bewegt
Unbedacht und ungemessen
Wirst du sie dann nie vergessen…
Der Blick
Wie oft muss ein Auge
Ein anderes betrachten
Selbst wenn es zu nichts taugte
Wie lang kann’s andre es verachten?
Ohne drüber nachzudenken
Muss es sich irgendwann lenken
Und der unscheinbare Blick
Bricht dem Falschen das Genick
Das Auge schaut so lange drein
Bis das andre sich verliert
Dann trinken sie zusammen Wein
Am Ende nur mit Liebe verziert
So haben sie die schönsten Tage
Die allerschönsten, keine Frage
So haben sie die schönste Zeit
Und sind für ihre Zukunft bereit
Doch leider kommt was nicht erahnt
Und nie hätten sie’s geglaubt
Das Auge wurde oft gewarnt,
Dass ein Blick der zu nichts taugt
Irgendwann vergessen wird
Am Ende ist es nur verwirrt
Das andere währenddessen
Hat das eine längst vergessen…
Leichtsinn
Leichtsinn verdient einen Preis
Ist er manchmal so gefährlich
Leichtsinn ist doch meistens ehrlich
Und auf sinnigem Geheiß
Kommt durch Leichtsinn vieles Neues
Manchmal Kraft und manchmal Mut
Manchmal Tod und manchmal Blut
Manchmal etwas Ungeheures
Und dennoch ist der Leichtsinn
Das Mittel zum Zweck der Schöpfung
Vom Ende bis zum Anbeginn
Vom Morgen bis zur Dämmerung
Zeigt er doch auf seichtes Gewässer
Füllt er viele Regenfässer
Lässt man sich dann von ihm leiten
Erleidet man zwar viele Pleiten
Dennoch wird man dann bemerken
Allein durch Leichtsinn lässt verstärken
Was durch Sicherheit anerkannt
Selbst wenn durch Leichtsinn schon verbrannt
So mancher Tag, so manche Zeit
Doch nur durch Leichtsinn wird gezeigt
Wie man die Nacht durchschreitet
Vom Leichtsinn nur geleitet
Selbst die Angst an manchen Tagen
Die die Zweifel zu rufen wagen
Wird durch Leichtsinn abgeschafft
Nichts und niemand kommt dem gleich
Was das Risiko stark strafft
Und dadurch jede Angst schon weicht
Ist sie auch noch so bemachtet
Von Leichsinn wird sie nur verachtet
Immer lässt sich daraus ziehen
Eine unbedachte Lehre
Manchmal kommt durch Leichtsinn Schwere
Doch wäre sie Macht, würde niemand fliehen
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